„Von den lebhaften Straßen der Wiener Innenstadt hört man hier nur wenig, obwohl man eigentlich mitten im ersten Bezirk ist. Auf oberster Ebene des Hauses Grünangergasse 12 erlebt man Märchenhaftes – ein ungewöhnlicher Dachbodenausbau mit kreativen Lichtakzenten.“

Julia Meissl (Architektur Aktuell)

Das geschichtsträchtige Gebäude Ecke Grünangergasse und Singerstraße liegt in direkter Nähe zum Stephansdom und stammt aus dem Josephinischen Barock. Gemäß dieser Epoche zeichnet sich auch der Dachboden des Hauses durch eine komplexe Struktur aus.

Ziel des Ausbaus durch KENH war es, ebendiese Struktur – unter Maßgabe des Denkmalschutzes – weitestmöglich zu erhalten und innerhalb der bereits im Zuge einer früheren Einreichung bewilligten Hülle hochwertige und der prominenten Lage entsprechende Wohnungen zu schaffen.

Die formalsprachlich reduzierten neuen Elemente grenzen sich klar zum Bestand ab und verstärken die skulpturale Kraft der barocken Tragstruktur. Um dies im Rahmen der heutigen Bestimmungen von Brandschutz, Bauphysik und Erdbebensicherheit zu ermöglichen, wurde über dem bestehenden Dachstuhl eine neue thermische Hülle angeordnet, in der auch die statischen Verstärkungen optisch unabhängig untergebracht werden konnten. Durch die Verschneidung des historischen Dachstuhls mit der neuen, sich über zwei Geschoße erstreckenden Raumstruktur entstehen märchenhafte räumliche Qualitäten, Durchblicke und Lichtstimmungen.